Suche
Stethoskop
Venenentzündung
Eine Venenentzündung entsteht oft in vorgeschädigten Venen und zeigt sich unter anderem durch Hautrötungen, Wärme, Schwellungen und (Druck-)Schmerz.
Venenerkrankungen

Venenentzündung

Eine Venenentzündung wird fachlich auch Thrombophlebitis genannt und stellt entzündliche Prozesse in den Beinvenen dar. Meist sind nur die oberflächlichen Venen betroffen, d. h., dass der Blutfluss in den tieferen Venen nicht beeinträchtigt wird. Häufig tritt eine Venenentzündung als Folge von Krampfadern auf. In der Regel ist nur ein relativ kurzer Abschnitt der Venen entzündet und dieser verschließt sich dann infolge der Gerinnung des Blutes. So können Blutgerinnsel entstehen. Im Unterschied zur Thrombose in den tiefen Beinvenen können diese aber keine Embolie, also eine Verstopfung des Blutgefäßes, auslösen. Es kann jedoch zu Geschwüren an der Hautoberfläche kommen (z. B. Ulcus cruris). Seltener tritt als Komplikation der Venenentzündung ein Befall der Stelle mit Bakterien auf. Dies kann eine Blutvergiftung (Sepsis) nach sich ziehen.

Ursachen für eine Venenentzündung und eine anschließende Venenthrombose

Wenn die Venen vor der Venenentzündung immer gesund waren, kann es möglich sein, dass schwerwiegendere Ursachen für die nachfolgende Thrombose in der oberflächlichen Vene infrage kommen. Gerade bei jungen Betroffenen liegt dann manchmal eine Thrombophilie (also eine verstärkte Neigung zu Thrombosen) vor, oder eine Autoimmunerkrankung. Bei älteren Patienten können unter Umständen Malignome (also bösartige Tumoren) die Ursache sein.

Eine Venenentzündung tritt jedoch in der Regel an Venen auf, die bereits vorher Schäden aufwiesen, z. B. bei Krampfadern oder in Venen, in denen schon eine oder mehrere Thrombosen aufgetreten sind. Wie genau eine Venenentzündung entsteht, ist weitgehend unbekannt. Es gibt aber einige Risikofaktoren, die sich teilweise vermeiden lassen. Wer sich ungesund ernährt, zu wenig trinkt oder viel Tabak konsumiert, steigert dadurch das Risiko einer Venenentzündung. Aber auch bakterielle Infektionen kommen als Auslöser infrage. Nicht selten ist die Entzündung der Vene eine Konsequenz aus einer von außen verursachten Verletzung der Vene. Dies kann z. B. durch einen Katheter entstehen oder einen operativen Eingriff. Eine wichtige Maßnahme der Vorbeugung ist die konsequente Therapie von Krampfadern, sofern diese vorliegen.

Symptome einer Venenentzündung

Die wesentlichen Symptome einer Venenentzündung sind unter anderem:

  • gerötete Haut
  • eine starke Überwärmung des Areals
  • Schwellungen
  • ein geröteter Venenstrang, der sich hart anfühlt
  • Schmerzen, besonders wenn man Druck auf die entzündete Vene ausübt

Therapie einer Venenentzündung

Grundsätzlich sollte untersucht werden, ob nur die oberflächlichen Venen oder auch die tiefer liegenden Venen betroffen sind. Davon hängt die Wahl der richtigen Therapie ab. Wenn die oberflächlichen Venen eine Venenentzündung aufweisen, können lokale Arzneimittel infrage kommen, wie z. B. entzündungshemmende Salben. Auch Kühlen hilft, ebenso ein Kompressionsverband. Wenn dies aus ärztlicher Sicht möglich ist, sollte man mit Bewegung den Kreislauf anregen. Es gibt Medikamente, die helfen, die Entzündung und den Schmerz zu hemmen. Wenn auch die tiefen Venen entzündet sind, wird eventuell Heparin gespritzt, um Thrombosen zu verhindern.

Fedor Singer