Bei Venenerkrankungen empfiehlt sich meist regelmäßige Bewegung. Dies hat seinen Grund vor allem darin, dass die Muskelpumpe, die durch die Muskelkontraktion in den Beinen entsteht, für die Venenfunktion unverzichtbar ist und angeregt werden muss. Die bedeutendste Rolle spielt dabei der Wadenmuskel. Es genügt meist schon, wenn man 30 Minuten täglich schnell geht, joggt, mit dem Rad fährt oder den Heimtrainer nutzt. Allerdings sollte man jegliche sportliche Betätigung bei Venenerkrankungen vorher mit dem behandelnden Arzt absprechen, um sicher zu gehen, dass nichts dagegen spricht.
Vor allem langes Sitzen und Stehen sind bei Venenerkrankungen ungünstig. Wenn man einen stehenden oder sitzenden Beruf hat, sollte man zwischendurch immer einmal die Position wechseln oder im Alltag an Bewegung denken: z. B. Treppensteigen statt den Aufzug zu benutzen und zum Einkaufen spazieren statt Autozufahren.
Um die schwachen Venen zu fördern, bieten sich vor allem Laufsportarten an. Aber auch Radfahren, Schwimmen und Wassertreten wirken sich günstig auf die Venengesundheit aus. Wichtig für die Wahl der Sportart bei Venenerkrankungen ist eine gleichmäßige und rhythmische Kontraktion der Muskeln in den Beinen. Ärzte empfehlen besonders Nordic Walking und Walking bei Venenerkrankungen. Weniger ratsam hingegen sind Kraftsportarten. Viele der gängigen Kraftübungen beanspruchen die Muskeln im Bauch stark. Dadurch entsteht ein so großer Druck im Rumpfbereich, dass die Muskelpumpe der Beine dagegen nicht ankommt und das Blut nach unten in die Beine gepresst wird. Die Venenklappen können so undicht werden und die Venen sich weiten. Eine Liste mit Gefäßsportgruppen finden Sie bei der Deutschen Gefäßliga e. V.
Venengymnastik kann die Muskelpumpe gezielt anregen. Am besten trainiert man barfuß oder mit dicken Socken, so wird gleich die Fußmuskelpumpe mit aktiviert:
Fedor Singer