Krampfadern (Varizen) sind knotenartige, meist bläulich-violett schimmernde erweiterte Venen, die in der Regel an den Waden oder der Innenseite der Beine auftreten. Sie sind geschwollen und stellen oft unschöne Erhebungen auf den Beinen dar. Knapp ein Fünftel aller erwachsenen Menschen in Deutschland ist von Krampfadern betroffen. Eine Sonderform von Krampfadern stellen Besenreiser dar, die z. B. auch im Gesicht auftreten können und in der Regel medizinisch harmlos sind.
Es kann bei Krampfadern zu einem Gefühl der Schwere oder Spannung in den Waden kommen, ebenso zu einem Unterschenkelödem, insbesondere durch langes Sitzen oder Stehen. Dabei handelt es sich um eine durch Wassereinlagerungen verursachte Schwellung. Die Ödeme können außerdem am Abend zunehmen. Sie entstehen, weil durch den hohen Venendruck Flüssigkeit in das benachbarte Gewebe austritt. Manchmal kommt es zu braunen Verfärbungen der Haut, verhärteter Haut, einem Wärmegefühl oder brennenden oder stechenden Schmerzen. Viele Frauen klagen über stärkere Symptome während der Menstruation oder Schwangerschaft. Auch Hitze oder Wärme können die Symptome unter Umständen verstärken.
Man unterscheidet eine primäre und eine sekundäre Form von Krampfadern. Die Ursache der primären Form ist noch nicht erforscht, man geht aber von einer angeborenen oder durch fortschreitendes Alter entstehenden Venenschwäche aus. Durch diese Venenschwäche erweitern sich die Venen und die Venenklappen arbeiten nicht mehr richtig. In der Folge kommt es zu einem Blutrückstau, der die Venen erweitert. So können auch Veränderungen der Haut entstehen.
Sekundäre Krampfadern zeigen sich durch eine Schädigung des Blutabflusses in den tiefen Venen. Dazu kann es z. B. durch ein Blutgerinnsel (Thrombose) oder einen Tumor im Bauch kommen. Aber auch ein erhöhter Blutdruck kann als Ursache infrage kommen. Das Blut geht dann andere Wege, um zum Herzen zu kommen, vor allem über die kleinen oberflächlichen Venen, die dann überlastet sind. In der Folge können die Venenklappen darunter leiden.
Personen, auf die die folgenden Risikofaktoren zutreffen, haben ein höheres Risiko, an Krampfadern zu erkranken:
Zur Therapie von Krampfadern gibt es physikalische (konservative) Maßnahmen, wie beispielsweise Kneipp-Anwendungen, Wassertreten oder kalte Güsse über die Unterschenkel. Auch Barfußgehen ist hilfreich, ebenso Venengymnastik. Wenn dies nicht ausreicht, kann man Krampfadern durch das Einspritzen eines Wirkstoffs veröden, der die kranke Vene verklebt (Sklerotherapie). Die Vene wird dann vom Körper abgebaut. Für die Kompressionstherapie gibt es verschiedene Kompressionsstrümpfe oder -verbände, die vom Patienten gewissenhaft getragen werden sollten. Bei der Radiowellentherapie wird die Venen durch Hitze verschlossen. Auch mit einer Lasertherapie kann man das Blut so stark erhitzen, dass sich die Vene verschließt.
Fedor Singer