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Stethoskop
Diagnose von Venenerkrankungen
Zur Diagnose von Venenerkrankungen wird meist ein Doppler-Ultraschall durchgeführt. Die Körperregion wird außerdem abgetastet.
Venenerkrankungen

Diagnose von Venenerkrankungen

Bei der Diagnose von Venenerkrankungen findet meist ein Arzt-Patientengespräch statt, um die genauen Symptome zu erfassen. Auch wird in der Regel nach der Krankengeschichte und einer etwaigen familiären Häufung von Venenerkrankungen gefragt. Dann wird sich der Arzt die fragliche Körperregion anschauen, denn z. B. Besenreiser oder Krampfadern lassen sich häufig schon durch eine Begutachtung erkennen. Auch Venenentzündungen, Venenthrombosen und eine Venenschwäche können äußerliche Anzeichen aufweisen, z. B. Hautrötungen, Hautverfärbungen oder Ödeme.

Diagnose von Besenreisern

Besenreiser lassen sich meist durch eine Betrachtung der Haut feststellen, weil sie ein charakteristisches Aussehen wie ein Reisigbesen haben. Da häufig eine genetische Veranlagung für Besenreiser vorliegt, ist es wichtig, den Arzt über eine erblich bedingte Bindegewebsschwäche in Kenntnis zu setzen. Andere Venenerkrankungen müssen ausgeschlossen werden, beispielsweise der tieferen Venen. Dies geschieht in der Regel mittels Ultraschall. So kann der Arzt erkennen, in welchem Umfang sich die Venen geweitet haben. Auch der Blutfluss wird so eingeschätzt. Wenn dieser Auffälligkeiten aufweist, können Besenreiser ein frühes Warnzeichen für eine tiefe Beinvenenthrombose sein.

Diagnose von Krampfadern

Zur Diagnose von Krampfadern findet in der Regel eine körperliche Untersuchung durch Abtasten statt. Krampfadern werden je nach Ursache in primäre und sekundäre Krampfadern unterschieden. Auch hier wird meist nach den Symptomen, Vorerkrankungen in der Familie und Risikofaktoren gefragt. Ältere Verfahren zur Druckmessung wie die Phlebodynamometrie werden heute kaum noch angewandt, weil inzwischen bestimmte bildgebende Methoden zuverlässiger sind, beispielsweise die Duplexsonografie oder Doppler-Ultraschall. So werden die Venen eingesehen und der Zustand des Venensystems, einschließlich der Venenklappen, beurteilt. Die Richtung und Geschwindigkeit des Blutstromes können so erfasst werden.

Auch eine Phlebografie kommt infrage, also eine Röntgenaufnahme der Venen, die mit einem eingespritzten Kontrastmittel durchgeführt wird. Die Licht-Reflex-Rheografie (LRR) untersucht mit einer optischen Sonde die pumpende Tätigkeit der Wadenmuskeln und die darauf folgende Zeit des Wiederauffüllens der Vene mit Blut. Blutuntersuchungen können die Blutgerinnungsfaktoren aufzeigen.

Diagnose einer Venenschwäche

Eine Venenschwäche bzw. Veneninsuffizienz wird festgestellt, indem der Arzt das Bein genau anschaut und abtastet. So kann er Schwellungen, Krampfadern, Besenreiser oder braune Hautstellen erfassen. Ein Ultraschall zeigt die Verfassung und die Funktionsfähigkeit der Venenklappen auf. Auch der Blutfluss wird so überprüft.

Diagnose einer Venenentzündung

Der Arzt wird zunächst die Symptome genau erfragen, die Krankengeschichte einsehen und überprüfen, ob eine familiäre Häufung für Venenentzündungen vorliegt. Die Einnahme von Medikamenten wird hinterfragt, ebenso die Ernährungsweise des Betroffenen. Dies hilft, Ursachen genauer einzuschätzen. Durch Abtasten kann die Entzündung meist genau lokalisiert werden. Bei der Diagnose einer Venenentzündung (Thrombophlebitis) ist es wichtig, eine oberflächliche Venenentzündung von einer tiefer liegenden Thrombose zu unterscheiden. Es sollte auf jeden Fall eine Dopplersonografie durchgeführt werden, um auszuschließen, dass eine Thrombose in den tieferen Beinvenen vorliegt. Ein Ultraschall zeigt eine mögliche Verdickung der Venenwände auf, ebenso mögliche Hindernisse für die Blutströmung.

Diagnose einer Venenthrombose

Auch hier wird der Patient nach Symptomen befragt, das Bein wird betrachtet und abgetastet. Eine Dopplersonografie zeigt eine Thrombose meist zuverlässig, es kann aber auch eine Kompressionssonografie durchgeführt werden. Dabei wird mit der Ultraschallsonde die Vene zusammengedrückt. Kann dies nicht problemlos erfolgen, kann dies auf eine Thrombose hinweisen. Zeigt das Ultraschallbild an manchen Stellen keinen Blutfluss, ist dies ein weiterer Hinweis auf eine Thrombose. Eine Blutuntersuchung macht die Bestimmung des D-Dimer-Wertes möglich. D-Dimere sind Spaltprodukte des Fibrins, einem Protein, das eine große Rolle bei der Blutgerinnung spielt. Der D-Dimer-Wert ist bei einer akuten Thrombose in der Regel erhöht.

Fedor Singer