Besenreiser sind kleine Krampfadern (Varizen), die ähnlich einem Reisigbesen ein dicht nebeneinanderliegendes Geflecht hervorbringen. Sie sind von den Netzkrampfadern, auch retikuläre Venen genannt, zu unterscheiden. Ein Besenreisernest ist meist wesentlich dichter als Netzkrampfadern, während die Netzkrampfadern häufig in ihrer Anzahl geringer, dafür aber etwas größer sind. Nicht selten führt eine Fläche mit Netzkrampfadern auf ein Besenreisernest zu.
Besenreiser sind sehr kleine, gedehnte Venen, die oft in relativ großer Zahl zusammenliegen und in der Haut verlaufen. Sie können blau oder rot bis hin zu dunkelviolett sein. Man muss sie sich wie Zeichnungen vorstellen, die an eine Landkarte erinnern. Sie haben die Eigenschaft, sich mit dem Finger wegdrücken zu lassen, sich aber zügig wieder zu füllen. Besenreiser sind Venenerweiterungen, die sehr kleine Venen betreffen. Man findet sie oft bei Frauen an den Oberschenkeln oder Unterschenkeln. Wenn Männer betroffen sind (was seltener vorkommt), liegen sie häufig im Fußbereich. Netzkrampfadern hingegen zeigen sich mit einem deutlich wahrnehmbaren, oberflächlichen Netz aus Venen. Sie scheinen durch die Haut durch. Man kann sie durch Tasten von dem verstärkten Venennetz der Besenreiser unterscheiden. Netzkrampfadern bilden im Stehen meist eine deutliche Erhebung.
In der Regel stellen Besenreiser kein gesundheitliches, sondern eher ein ästhetisches Problem dar. In seltenen Fällen können sie auf schwerwiegende Probleme an größeren Venen hindeuten. Daher sollten Besenreiser von einem Arzt abgeklärt werden. Meist gehen sie auf eine erbliche Veranlagung zurück. Bei Besenreisern sind die Venenwände ausgeleiert. Dadurch wird das Blut nicht mehr gut weitertransportiert, was zu einem Rückstau führt. Die kleinen Venen werden gedehnt. Wenn Besenreiser sehr großflächig auftreten, kann es unter Umständen zu Schmerzen und einem Wärmegefühl kommen.
Meist sind Besenreiser nicht gefährlich, daher muss man sie – anders als andere Krampfadern – in der Regel nicht entfernen. Allerdings empfinden viele Betroffenen die bläulich-violetten Venen als kosmetisches Problem. Ein Spezialist für Venen kann sie behandeln. Zuvor werden die Besenreiser mittels einer Ultraschalluntersuchung untersucht. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass nicht doch auch tiefer liegende Venen betroffen sind. Man kann in die kleinen Venen einen Wirkstoff einspritzen, mit dem die Besenreiser verödet werden (Sklerosierung). Dieser Wirkstoff führt dazu, dass die Wände der Venen verkleben und kein Blut mehr hindurch fließt. Der Organismus baut die zerstörten Besenreiser dann nach und nach ab. Dadurch werden sie im Laufe von Wochen blasser. Allerdings können sich am betreffenden Hautareal vorübergehend blaue Flecken bilden. Nach dem Veröden verordnet der Arzt in der Regel für einige Tage das Tragen eines Kompressionsstrumpfes. Gegebenenfalls muss die Behandlung mehrfach wiederholt werden.
Fedor Singer